Indische Sprachen
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Indische Sprachen
shalimar schrieb:Indische Sprachen
Die indischen Bundesstaaten in jeweils regionaler SchriftartIndische Sprachen, die in Indien gesprochenen Sprachen, umfassen über 400 Einzelsprachen und Dialekte, vorwiegend aus zwei Sprachfamilien, den Indoarischen Sprachen und den Dravidischen Sprachen, sowie das Englische. 23 Sprachen sind durch Bundesgesetz privilegiert, zusätzlich benennen Gesetze der Bundesstaaten weitere anerkannte Regionalsprachen. Wie hoch die genaue Zahl aller Sprachen anzunehmen ist, hängt von der Einstufung als Dialekt oder Einzelsprache ab, insbesondere der zahlreichen Sprachen, die dem Hindi ähneln.
Die indische Verfassung sieht Hindi und Englisch als offizielle Sprachen der Republik vor, die für alle Regierungsdokumente zu benutzen seien. Nach den ursprünglichen Plänen sollte Englisch diesen gleichberechtigten Status 1965 verlieren, auf den Status einer zusätzlichen offiziellen Sprache herabgestuft werden und in einem noch festzulegenden Prozess auch diesen Status später verlieren. Insbesondere durch den Widerstand der südindischen Bundesstaaten, voran Tamil Nadu, ist dieser Plan de facto gestoppt.
22 Sprachen sind anerkannte Nationalsprachen, als scheduled languages in der Verfassung verankert, wodurch sie in der Offiziellen Sprachkomission Indiens vertreten sind. Ein wichtiges Privileg dieser Sprachen ist, dass Bewerber für den Staatsdienst ihre Eingangsprüfung in eine dieser Sprachen ihrer Wahl ablegen können.
Offizielle Sprachen
Hindi
Englisch
Anerkannte Nationalsprachen
Asamiya, offizielle Sprache in Assam
Bengali, offizielle Sprache in Tripura und Westbengalen
Bodo, offizielle Sprache in Assam
Dogri, offizielle Sprache in Jammu und Kashmir
Gujarati, offizielle Sprache in Dadra und Nagar Haveli, Daman und Diu und Gujarat
Hindi, offizielle Sprache auf den Andamanen und Nikobaren, in Bihar, Chandigarh, Chhattisgarh, Delhi, Haryana, Himachal Pradesh, Jharkhand, Madhya Pradesh, Rajasthan, Uttar Pradesh and Uttaranchal
Kannada, offizielle Sprache in Karnataka
Kashmiri, offizielle Sprache in Jammu und Kashmir
Konkani, offizielle Sprache in Goa
Maithili, offizielle Sprache in Bihar
Malayalam, offizielle Sprache in Kerala und Lakshadweep
Meitei (Manipuri), offizielle Sprache in Manipur
Marathi, offizielle Sprache in Maharashtra
Nepali, offizielle Sprache in Sikkim
Oriya, offizielle Sprache in Orissa
Punjabi, offizielle Sprache im Punjab
Sanskrit
Santali, die Sprache der Santal
Sindhi
Tamil, offizielle Sprache in Tamil Nadu und Pondicherry
Telugu, offizielle Sprache in Andhra Pradesh
Urdu, offizielle Sprache in Jammu und Kashmir
shalimar schrieb:Weitere Sprachen
Eine Auswahl weiterer Sprachen:
Awadhi (sehr nahe dem Hindi)
Bagri, gesprochen in Rajasthan (sehr nahe dem Hindi)
Bhili, die Sprache der Bhil
Bhojpuri, gesprochen in Bihar (sehr nahe dem Hindi)
Bundeli (sehr nahe dem Hindi)
Chhattisgarhi, gesprochen in Chhattisgarh (sehr nahe dem Hindi)
Garhwali (sehr nahe dem Hindi)
Gondi, die Sprache der Gond
Haryanvi, gesprochen in Haryana (sehr nahe dem Hindi)
Ho, austroasiatische Sprache in Jharkhand
Kanauji, gesprochen in Uttar Pradesh ((sehr nahe dem Hindi)
Khasi, die austroasiatische Sprache der Khasi in Meghalaya
Kodava, gesprochen im Kodagu-Distrikt von Karnataka
Kumauni, gesprochen in Uttaranchal (sehr nahe dem Hindi)
Kurukhi (Oraon), eine dravidische Sprache
Kutchi, gesprochen in der Kutch-Region von Gujarat
Ladakhisch, gesprochen in Ladakh (Jammu und Kashmir)
Lahnda , gesprochen in West-Punjab
Magahi, gesprochen im südlichem Bihar (sehr nahe dem Hindi)
Malvi, gesprochen in Rajasthan (sehr nahe dem Hindi)
Marwari, gesprochen in Rajasthan (sehr nahe dem Hindi)
Mewari, gesprochen in Rajasthan (sehr nahe dem Hindi)
Mewati, gesprochen in Rajasthan (sehr nahe dem Hindi)
Mizo, die tibeto-birmanische Sprache der Mizo in Mizoram
Mundari, die austroasiatische Sprache der Munda
Nimadi (sehr nahe dem Hindi)
Rajbanshi, gesprochen in Westbengalen (sehr nahe dem Hindi)
Sadri, eine Bihari-Sprache (sehr nahe dem Hindi)
Shekhawati, gesprochen in Rajasthan (sehr nahe dem Hindi)
Siraiki, gesprochen in Südwest-Punjab
Sylheti (sehr nahe dem Bengali)
Tulu, die dravidische Sprache der Tulu in Karnataka und Kerala
Waddar, eine dravidische Sprache (sehr nahe dem Telugu)
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Re: Indische Sprachen
shalimar schrieb:Apabhramsha
Apabhramsha (Sanskrit अपभ्रंश apabhraṃśa „verdorbene Sprache“) ist ein Oberbegriff für diejenigen indoarischen Sprachen, die in ihrer sprachgeschichtlichen Entwicklung zwischen den Prakrits und den neuindoarischen Sprachen liegen. Sie wurden etwa in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends gesprochen.
Die Apabhramsha-Sprachen stellen sprachlich eine Übergangsform zwischen den mittel- und neuindoarischen Sprachen dar. Sie haben das alte flektierende System fast völlig verloren und bereits begonnen, neue analytische Ausdrucksmittel für grammatikalische Beziehungen herauszubilden. Die wichtigste Apabhramsha-Sprache ist das in Gujarat gesprochene Nagara-Apabhramsha. Als Literatursprache war es aber in ganz Indien verbreitet und spiegelt zum Teil lokale Dialekteigenheiten wider. Der Grammatiker Hemacandra beschrieb im 11.–12. Jahrhundert die Apabhramsha-Formen Gujarats und Rajasthans.
Die wichtigsten Apabhramsha-Sprachen sind:
* Nagara-Apabhramsha (in Gujarat)
* Saurasena-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Hindi)
* Takka- und Upanagara -Apabhramsha (Vorläufer des modernen Panjabi)
* Avantya-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Rajasthani)
* Gaurjara-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Gujarati)
* Ardhamagadha-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Osthindi)
* Magadha-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Bihari)
* Prachya- oder Gauda-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Bengali und Asamiya)
* Audra- oder Autkala-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Oriya)
* Viadarbha- oder Dakshinatya-Apabhramsha (Vorläufer des modernen Marathi)
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Re: Indische Sprachen
shalimar schrieb:Prakrit
Prakrit (Sanskrit, प्राकृत, n., prākṛta) (auch mittelindische Sprachen genannt) ist die Bezeichnung für diejenigen indoarischen Sprachen, die in der sprachgeschichtlichen Entwicklung auf das Altindische folgen. Sie wurden etwa in der Zeit vom 6. Jhd. v. Chr. bis zum 11. Jhd. n. Chr. gesprochen.
shalimar schrieb:Begriffsbestimmung
Die Bezeichnung Prakrit (natürlich) gewinnt als Gegensatz zum Terminus Sanskrit Bedeutung: Sanskrit (kultiviert, gepflegt) war die von Grammatikern kodifizierte komplizierte Sprache der oberen Gesellschaftsschichten, Literatursprache, und vor allem die Sprache der brahmanischen Überlieferung. Dagegen handelt es sich bei Prakrits um die der gesprochenen Sprache der breiten Bevölkerung nahekommenden Dialekte, die in Schriftzeugnissen verschiedener Art belegt sind.
shalimar schrieb:Bedeutung und Zeugnisse
Gerade um sich von den größtenteils im Sanskrit verfassten Werken des Brahmanismus abzuheben, wurden wohl die Prakrits von den neu entstandenen Religionsgemeinschaften (besonders Jainismus und Buddhismus) als Mittel ihrer Überlieferung gewählt. Die neuen Religionen wandten sich auch an die breiten Massen, so dass die im Gegensatz zum Sanskrit nicht exklusiven Prakrits das ideale Kommunikations- und Missionsmittel waren. Auch sie wurden von Grammatikern beschrieben. In Dramen wurden von verschiedenen Personen verschiedene Prakrit-Dialekte gesprochen, um soziale Unterschiede auszudrücken. Selbstverständlich war das Sanskrit Angehörigen der obersten Kasten vorbehalten.
shalimar schrieb:Verhältnis zum Sanskrit
Oft wurde und wird behauptet, dass die Prakrits sich aus dem Sanskrit entwickelt hätten. Das Sanskrit ist aber nur einer von vielen indoarischen Dialekten, die sich aus dem Proto-Indoarischen entwickelt haben. Auch wenn das Sanskrit die mittelindischen Dialekte beeinflusst hat, so haben sich diese doch unabhängig aus dem Proto-Indoarischen entwickelt. (Von einer Entwicklung der Prakrits aus dem Sanskrit zu sprechen käme der Aussage gleich, das Holländische hätte sich aus dem Althochdeutschen entwickelt: Es ist zwar möglich, Regeln für Lautveränderungen etymologisch verwandter Wörter der beiden Sprachen aufzustellen, aber das nur aufgrund einer gemeinsamen Ursprache. In diesem Beispiel wäre sie das Westgermanische, die gemeinsame Wurzel der Prakrits und des Sanskrit ist das Proto-Indoarische.)
shalimar schrieb:Die verschiedenen Sprachen
* Pali, die Sprache des Tripitaka. Es hat eine Sonderstellung, da es in der Forschung weitgehend von den folgenden sogenannten literarischen Prakrits getrennt behandelt wird. Obwohl die Überlieferung des historischen Buddha in Pali erfolgte, sprach er selbst wahrscheinlich Magadhi.
* Die literarischen Prakrits
Es werden sechs Dialekte unterschieden, die in der Literatur belegt sind. Die Bezeichnungen entstammen den indischen Grammatiken, auf deren Beschreibungen im Fall nur spärlicher Überlieferungen auch viele unserer Kenntnisse beruhen, z.B. bei der Magadhi.
1. Magadhi, belegt in Dramen und der Jogimara-Inschrift
2. Ardha-Magadhi, belegt im Kanon der Shvetambara-Jainas
3. Maharastri, u.a. belegt in jüngeren Texten der Jainas
4. Shauraseni, belegt in Dramen
5. Jaina-Shauraseni, belegt in Texten der Digambara-Jainas
6. Paisaci, dessen einziger bekannter Zeuge, die Brhatkatha, verloren ist, und das sonst nur von Grammatikern beschrieben und zitiert wurde.
shalimar schrieb:Prakrits der Ashoka-Inschriften
Eine ältere Entwicklungsstufe verschiedener Prakrits ist zudem in den Ashoka-Inschriften aus dem 3. Jhd. v. Chr. repräsentiert. Diese ältesten Schriftzeugnisse Indiens wurden in verschiedenen Regionen des Reiches des Ashoka aufgestellt und haben weitgehend den gleichen Inhalt. Sie weisen regional verschiedene Varianten von Ashokas Amtssprache auf, die uns Aufschluss über die Eigenschaften, besonders die lautlichen, der damals in den entsprechenden Gebieten gesprochenen Dialekte geben.
shalimar schrieb:Apabhramsa
Apabhramsa ist der Überbegriff für die jüngsten mittelindischen Sprachen, die zwischen dem 5. und 11. Jahrhundert n.Chr. gesprochen wurden. Mit abnehmendem Alter werden die Prakrit-Sprachen immer laut- und formenärmer und entfernen sich so zunehmend vom gemeinsamen Ursprung. Die modernen indoarischen Sprachen (z.B. Hindustani (Hindi), Bengali und Panjabi) leiten sich über die Zwischenstufe des Apabhramsa von den Prakrits her.
shalimar schrieb:Sprachliche Charakteristika
Prakrits lassen sich gut mit dem Sanskrit vergleichen und anhand der Unterschiede von ihm beschreiben. (Dem entspräche z. B. die Beschreibung des Italienischen anhand der Unterschiede zum Lateinischen.)
Lautlehre
Die Gesamtheit der Prakrits hat einen Großteil der Abweichungen vom Sanskrit gemeinsam. Es fällt vor allem die umfassende Tendenz zur Assimilation von Konsonantengruppen auf, des Weiteren der Wegfall der silbenbildenden r und l und der Diphthonge ai und au und das Zusammenfallen der drei Sibilanten (Zischlaute) in einen.
Dazu kommen die Kürzung aller Vokale vor Doppelkonsonanten oder Anusvara („Morengesetz“) und das Auslautgesetz, nach dem im Auslaut nur Vokale oder Anusvara stehen können.
shalimar schrieb:Grammatik
Die komplizierte Grammatik des Sanskrit findet sich in den Prakrits radikal vereinfacht wieder. Die Anzahl der Kategorien ist stark reduziert, und auch der im Sanskrit erhaltene Formenreichtum des Indoarischen ist größtenteils verallgemeinerten Endungsreihen gewichen.
Dafür gibt es verschiedene Gründe, vor allem natürlich die lautgesetzlichen Veränderungen: Durch die Vereinfachung des Lautsystems würden sich in den Prakrits häufig mehrdeutige Formen ergeben, hier ein Beispiel: Es könnte ein prakritisches puttā aus der im Sanskrit erscheinenden Form abl.sg. putrāt oder nom.pl. putrāḥ entstanden sein. Diesen Mehrdeutigkeiten wird entgegengetreten durch Schaffung neuer Endungsreihen, indem nach der Lautveränderung weiterhin unmissverständliche Endungen der verschiedenen (vokalischen, konsonantischen und pronominalen) Stämme verallgemeinert wurden. So bleibt puttā nom.pl.; der abl.sg auf -ā wird kontaminiert mit dem ursprünglich -tas lautenden Adverbialsuffix (siehe Adverb, Suffix), das sich in den Prakrits über -to zu -do und -o entwickelt: Es entsteht die Endung -ādo oder -āo, so dass der abl.sg. schließlich puttādo oder puttāo lautet. Dieses neue Suffix -āo wird für alle vokalischen Stämme verallgemeinert und dringt auch in die Deklination der Pronomina ein.
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Die Regel, dass am Wortende in den Prakrits kein Konsonant stehen kann, führte zum Verschwinden konsonantischer Stämme, die nur vor vokalischen Endungen noch als solche zu erkennen sind. Z.B. erscheint Sanskrit inst.sg (vom Stamm bhartṛ) bhārtrā im Maharashtri inst.sg. (von nom.sg. bhattā) als bhattuṇā, aber im acc.sg. bhattāraṃ bleibt das r erhalten.
Aus konsonantischen Stämmen wurden vokalische, und zwar entweder durch Anfügung eines Vokals oder durch Wegfall des Endkonsonanten. Bevorzugt wird eindeutig der Stamm auf -a, in den z.B. viele Wörter der alten s-Stämme und die meisten Wörter der alten -n-Stämme (unter Wegfall des n) übergewechselt sind.
Der Dual existiert in den Prakrits nicht, seine Funktion wird vom Plural mitgetragen. Der Dativ findet sich äußerst selten und seine Funktion wird vom Genitiv übernommen.
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