Kanishka
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Kanishka
sanjana schrieb:Kanishka I. (graeco-baktrisch: Κανηϸκο; * 53 (?); † 126 (?) n. Chr.) war ein indischer Großkönig. Seine Lebens- und Regierungsdaten sind unklar, er regierte vielleicht von 100 bis 126. Er war der Sohn seines Vorgängers Vima Kadphises.
Der König aus der Kushana-Dynastie war der bedeutendste Herrscher der Yüe-tschi bzw. Tocharer, welche um Christi Geburt ein Riesenreich in Baktrien und Gandhara errichteten. Unter Kanishka erreichte dieser blühende Staat im beginnenden zweiten Jahrhundert seinen Höhepunkt, geprägt von iranischen, indischen und hellenistischen Einflüssen und ebensovielen Göttern.
Allerdings ist Kanishkas genaue zeitliche Einordnung unklar, da er und seine Nachfolger in ihren Inschriften eine unbekannte Zeitrechnung verwendeten. Seine Regierung wird daher auch später als oben angegeben eingeordnet, zum Beispiel von Ghirshman auf 144–168 n. Chr. Zumindest hat Kanishka anscheinend einige Münzen des römischen Kaisers Hadrian (Regierungszeit 117–138) nachgeahmt, was für eine Zeitgenossenschaft spricht. Sein Sohn Huvishka ahmte bereits Münzen Hadrians und Antoninus Pius’ nach. 1993 wurde die Rabatak-Inschrift gefunden, deren Inhalt weitere Rückschlüsse auf ihn und seine Zeit zuläßt.
Kanishka vergrößerte das Imperium nach Turkestan, Kaschmir und expandierte in Nord-Indien bis Benares. In Turkestan soll er die Kushana-Oberhoheit wieder hergestellt haben. Und zwar hatte sein Vorgänger wegen einer nicht zustande gekommenen Heiratsverbindung mit den Han im Jahr 90 eine Armee gegen deren Feldherren Pan Ch’ao († 102) geschickt, die aber nichts ausrichtete, woraufhin er sich zu Tributzahlungen entschloss. Kanishka stellte diese Tributleistungen ein.
Der König huldigte zwar auch griechischen, brahmanischen und zoroastrischen Gottheiten, Bedeutung erlangte er aber vor allem auch wegen des vierten großen Konzils, welches er in Kaschmir (nach anderen Meinungen in Kuvana bei Jalandhar) abhalten ließ. Dieses Konzil gilt als Beginn des Mahayana-Buddhismus. Die Vorsitzenden waren der Theologe Vasumitra und der Dichter Ashvaghosha. Außer dem Buddhismus stand Kanishka auch dem Mithras-Kult nahe.
Von der Überlieferung wird Kanishka ein ähnliches Verhalten wie dem früheren König Ashoka zugeschrieben – Grausamkeit in der Jugend und Frömmigkeit im Alter. Bei seiner Hauptstadt Peschawar wurde zum Beispiel ein 13-stöckiger Stupa gebaut. Allerdings war Kanishka nicht ganz so friedlich und schenkungsfreudig wie Ashoka vier Jahrhunderte vor ihm. Die Legende führt sein Ende auf einen Volksaufstand wegen eines geplanten Kriegszuges zurück, er wurde im Krankenbett erstickt.
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