Pratihara
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Pratihara
shalimar schrieb:Pratihara
Die Pratihara waren eine Dynastie in Nordwestindien (etwa 730-1036), die den Rajputen oder deren Stamm Gurjara zugerechnet wird, so dass sie auch Gurjara-Pratihara genannt wird. Sie regierte in ihrer Blütezeit über fast ganz Nordindien und übernahm auch die Verteidigung gegen die moslemischen Eindringlinge, die Araber in Sind und später die Ghaznawiden.
Als Urahn wird der Brahmane Harichandra (6. Jh.) erwähnt. Die erste historische Persönlichkeit der Dynastie war ein gewisser Nagabhata. Er saß in Avanti (in Westmalwa) und warf die Truppen des arabischen Statthalters von Sindh, Jumaid aus Ujjayini und Malwa (um 725–40).
Vatsaraja (reg. etwa 775–805), der durch Vereinigung der Gurjara-Clans der eigentliche Begründer der Pratihara-Macht wurde, dehnte sein Reich um 783 über die Rajputana und Teile Nordwestindiens aus. Er besiegte den Pala-König Dharmapala (reg. etwa 775–810) bei Allahabad, wurde aber vom dem Rashtrakuta-König Dhruva (reg. etwa 779–793) um 786 geschlagen.
Unter seinem Sohn Nagabhatra II. wiederholte sich das Spiel: er konnte zwar Dharmapalas Vasallen Kannauj entreißen und bei Monghyr auch Dharmapala selbst besiegen. Aber 806/07 griffen der Rashtrakuta Govindra III. (reg. etwa etwa-813) und sein Bruder Indra mit zwei schnell nach Norden vorstoßenden Heeren an und schlugen den Nagabhatra II., der in die Wüste Rajasthans flüchtete. Nagabhatra II. konnte Kanauj letztlich halten, aber nur um den Preis von Zugeständnissen; so musste er den Chandella-Häuptling Nannuka als seinen Vasallen dulden.
Erst Bhoja Adivaraha (reg. etwa 836–885) verlegte 836 seine Residenz endgültig nach Kannauj. Bhoja und sein Nachfolger Mahendrapala (reg. etwa 885–908) führten dort ein luxuriöses und überfeinertes Hofleben ein und hielten Nordindien mit mehreren Siegen zusammen. Kannauj wurde ausgebaut und ein Zentrum der Poesie; das Wirken des Dichters Rajashekhara fällt in diese Zeit. Aufgrund der späteren islamischen Eroberung blieb kein einziger repräsentativer Tempelbau dieser Zeit erhalten. Man kann aber theoretisch voraussetzen, dass auch hier ein Ansatz aus der Guptazeit weiterentwickelt wurde.
König Mahipala (reg. etwa 914–943) wurde trotz seiner vier großen Armeen bereits von innerem Zwist bedroht, Kannauj fiel um 915/16 kurzzeitig an den Rashtrakuta Indra III., dessen General Narasinha ihn durchs Land verfolgte. Die Ermordung Indras III. 917 und die Unterstützung des Chandella Harshavarman und des Guhilot Bhatta retteten Mahipala; seine Vasallen vertrieben die Rashtrakuta und setzten ihn wieder auf den Thron.
In der Folge nahm die Macht der Vasallen beständig zu. Vor allem waren die Pratihara-Könige jetzt von den Chandella abhängig, welche die Rolle der Hausmeier übernahmen: 954 musste König Devapala das Reichsheiligtum, ein Idol Vishnus an den Chandella Vasovarman (reg. etwa 930–950) abtreten und in den 960ern gingen seinem Nachfolger Vijayapala große Ländereien an den Chandella Dhanga (reg. etwa 950–1002) verloren. Trotzdem waren sie formal immer noch als „Lehnsherren“ anerkannt, wenn auch wenig respektvoll, denn die Chandella waren nun die wahren Herren Nordindiens – bis Mahmud von Ghazni kam.
Der König Rajyapala wurde im Kampf gegen die Moslems des Mahmud von Ghazni von seinen längst unabhängig gewordenen Vasallen (als da wären die Chaulukya bzw. Solankis, Chauhan, Paramara, Tomaras, Kalachuris und natürlich die Chandella) im Stich gelassen; bzw. der Chandella Ganda (reg. etwa 1002–25) fiel ihm in den Rücken. Rajyapala floh aus Kannauj, wurde nun als „Verräter“ bezichtigt, von den Chandella und anderen Fürsten besiegt und ermordet (1018). Der letzte Pratihara-König starb 1036.
shalimar schrieb:Könige
* Nagabhata I. (etwa 725–756)
* Vatsaraja (etwa 775–805)
* ParamBhattarak Parmeshwar Nagabhata II. (etwa 800–833)
* Ramabhadra (etwa 833–835)
* Samrat Mihir Bhoja Mahan (etwa 836–885)
* Mahendrapala I. (etwa 885–908)
* Bhoja II. (etwa 908–914)
* Samrat Mahipala (etwa 914–943)
* Mahendrapala II. (etwa 943–948)
* Devapala (etwa 948–954)
* Vijayapala (etwa 954–955)
* Mahipala II. (etwa 955–956)
* Vijaypala II. (etwa 956–960)
* Rajapala (ca. etwa-1018)
* Trilochanpala (ca. 1018–1027)
* Jasapala (Yashpal) (etwa 1024–1036)
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