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RAJASTHAN

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Beitrag von Admin Fr 19 Apr 2013, 13:33

shalimar schrieb:Rajasthan (Hindi: राजस्थान Rājasthān [ˈrɑːʤʌstʰɑːn]) ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 342.239 km² und 56.473.122 Einwohnern (Stand 2001). Die Hauptstadt Rajasthans ist Jaipur und die Landessprachen sind Hindi und Englisch. Des Weiteren hat Rajasthani kürzlich den Status als Landessprache erhalten.

Rajasthan - राजस्थान

Status: Bundesstaat
Hauptstadt: Jaipur (2.997.000 Einwohner)
Fläche: 342.239 km²
Einwohner: 65.466.000 (2008)
Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km²
Sprachen: Hindi (Amtssprache); Rajasthani-Sprachen, Bhili, Panjabi, Urdu, Sindhi, Englisch
Religionen: Hinduismus (88,8 %), Islam (8,5 %), Sikhismus (1,4 %), Jainismus (1,2 %), andere
shalimar schrieb:Geographie

Rajasthan grenzt an die Bundesstaaten Punjab, Haryana, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh und Gujarat (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden), sowie an die pakistanischen Provinzen Sindh und Punjab.

Der Nordosten Rajasthans ist durch die Thar-Wüste gekennzeichnet, die in die Cholistan in Pakistan übergeht. Zwischen der Wüste und den fruchtbareren Ebenen im Osten und Südosten liegt das Aravalligebirge, das als Klima- und Wasserscheide fungiert. Der Südosten Rajasthans geht allmählich in das Hochland von Dekkan über
shalimar schrieb:Größte Städte (Stand: Volkszählung 2001)

Stadt Einwohner
Jaipur 2.324.319
Jodhpur 846.408
Kota 695.899
Bikaner 529.007
Ajmer 485.197
Udaipur 389.317
Bhilwara 280.185
Alwar 260.245
Ganganagar 210.788
Bharatpur 204.456
Pali 187.571
Sikar 184.904
Tonk 135.663
Hanumangarh 129.654
Beawar 123.701
Kishangarh 116.156
Jhunjhunun 100.476
shalimar schrieb:Bevölkerung

Sprachen


Sprachen in Rajasthan[1]
Sprache Sprachfamilie Anteil
Hindi (einschl. Rajasthani und anderer
nahe verwandter Sprachen) Indoarisch 91,09 %
Bhili Indoarisch 4,60 %
Panjabi Indoarisch 2,02 %
Urdu Indoarisch 1,17 %
Sindhi Indoarisch 0,67 %
shalimar schrieb:Wirtschaft

Die Wirtschaft Rajasthans basiert auf dem Anbau von Baumwolle, Hirse, Mais, Weizen, Hülsenfrüchten und Gerste. In den Wüstengebieten leben Viehzüchter, die Schafe, Ziegen und Kamele züchten. Außerdem werden in Rajasthan Blei-Zink-Erze, Marmor, Glimmer und Gips abgebaut. Gut ausgebaut ist die Wollindustrie sowie die Teppichweberei
shalimar schrieb:Geschichte

In der britischen Kolonialzeit wurde Rajasthan auch Rajputana (Land der Rajputen) genannt. In den Jahren 1899-1902 gehörte es zu den am stärksten von einer großen Hungersnot betroffenen Gebieten.
shalimar schrieb:Wasser

Tradition der Wasserverwertung


Jahrhundertelang war der sommerliche Regen in Indien der direkte Wasserlieferant. Die Menschen sammelten das kostbare Nass in großen Becken und Wassertanks, um auch in der trockenen Jahreszeit genug Wasser für ihre Felder zu haben. Dazu legten sie künstliche Seen an, die ihr Wasser aus zuführenden Kanälen erhielten. Die Wüste Thar gilt aus diesem Grund als die bevölkerungsreichste Wüste der Welt.

Überleben in der Wüste


Die Wüstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war über Jahrhunderte eine blühende Handelsstadt. Und der „Tanka“ vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser künstliche See mit dem Name Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zuflüsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Sogar Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel überstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau.

Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See. Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzufüllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann sogar noch genug Wasser für die Bewässerung der Felder.
shalimar schrieb:Staudämme mit negativen Folgen

In den letzten Jahren hat der See Gadisar extrem leiden müssen. Die traditionellen Regenwassersammelsysteme – nicht nur in Jaisalmer, auch in vielen anderen Orten Rajasthans – sind zusammengebrochen. Die Ursache sehen viele Experten in den modernen Bewässerungssystemen. Die Briten brachten einst das Wasserwirtschafts-Know-how aus Europa nach Indien. Nach der Unabhängigkeit wollte der erste indische Premierminister Jawaharlal Nehru in Indien eine moderne zentrale Wasserversorgung aufbauen. Als „Tempel des Fortschritts“ bezeichnete er die Staudämme. In den letzten 50 Jahren sind in Indien Hunderte riesiger Staudämme gebaut worden. Kilometerlange Kanäle wie der Rajasthankanal versorgen auch trockene Regionen Indiens mit Wasser. Das ganze Jahr über genug Wasser, vor allem zur Bewässerung der Landwirtschaft war das Ziel der staatlichen zentralen Wasserversorgung. Doch die Folgen waren schon nach wenigen Jahren sichtbar. Der Boden versalzte. Die Staudämme gruben den Flüssen das Wasser ab, und es konnte sich kaum Grundwasser neu bilden. In den Trockenperioden können die Stauseen zudem nicht genug Wasser liefern. Besonders die Wüste Thar ist dafür ein sehr gutes Beispiel. So fließt das Wasser im Kanal manchmal nur einmal in der Woche, wenn überhaupt. Trotz staatlich organisierter Bewässerung sind Dürren heute häufiger als vor 40 Jahren. Und den Dürreperioden folgen in der Regel Hungerkatastrophen, weil die Bauern ihre Felder nicht bewässern können. Das Grundwasser ist über Jahre nicht aufgefüllt worden und die Brunnen bleiben leer. Dies seien selbstgemachte Dürren, sagen Umweltaktivisten, denn es gäbe mit dem jährlichen Regen eigentlich genug Wasser, wenn man sich der alten Traditionen besinnen würde.
shalimar schrieb:Umweltorganisationen fördern traditionelles Sammeln von Regenwasser

Umweltorganisationen in Indien wie das Center for Science and Environment (CSE) haben vor über 20 Jahren damit begonnen, die alten traditionellen Methoden des Regenwassersammelns zu dokumentieren und Pilotprojekte aufzubauen. In Rajasthan heißen die einfachsten Lösungen für die Bauern Johads.

Ein Johad ist ein halbmondförmiger Teich, der so in der Landschaft liegt, dass er in der Regenzeit viele kleine Bäche und Quellen aus einer größeren Umgebung auffangen kann. Jeder Johad ist anders in Größe und Form, je nach Bodenbeschaffenheit oder Topographie. Dieser kleine See entsteht durch Anhäufen von Erdwällen. Ihre Funktion ist, Wasser zu stauen, das die Menschen nach der Regenzeit nutzen. Noch wichtiger sind sie allerdings für das Grundwasser. Denn die enormen Niederschläge würden sonst weggespült werden und zu Landerosionen führen. Durch das Anstauen hat das Wasser aber genug Zeit, um langsam im Boden zu versickern und zu Grundwasser zu werden. Seit die Farmer wieder Johads bauen, ist der Grundwasserpegel angestiegen. Es lohnt sich auch wieder, Brunnen zu bauen. Schon nach wenigen Jahren machen sich die Johads für die Dorfgemeinschaften bezahlt. Sie können jetzt auch ihre Felder wieder bewässern und haben das ganze Jahr über genug zu Essen sowie Futter für ihr Vieh.

In anderen Landesteilen Indiens gibt es noch weitere traditionelle Sammeltechniken. CSE hat sie alle dokumentiert und durch moderne Systeme, die großstadttauglich sind, erweitert. Seit dem vergangenen Jahr werden im ganzen Land sogenannte Regencenter aufgebaut, in denen das traditionelle und moderne Regenwasser-Wissen vermittelt wird.

Die Menschen werden jetzt wieder verstärkt in die Wasserversorgung einbezogen. Das gehört zum Konzept des CSE und anderer Hilfsorganisationen in Indien. Die Menschen sollen die Verantwortung für ihr Wasser wieder selbst tragen.
shalimar schrieb:Ergebnisse

Früher war der größte Teil des Alwar-Distrikts auf der Landkarte als „dunkle Zone“ aufgeführt, als Gebiet, in dem es kaum noch Grundwasser gibt. Heute, 15 Jahre und viele Johads später, ist es wieder eine „weiße Zone“ mit viel Wasser. Seit 1985 wurden in mehr als 850 Dörfern über 5.000 Johads gebaut. Diese Gegenden sind heute wieder grün, eine moderate Landwirtschaft ist möglich, und die Leute kehren aus den Städten in ihre Dörfer zurück. Jedes Jahr werden 400 neue Johads gebaut und viele kahle Hügelketten neu aufgeforstet. Experten sind überzeugt, dass sich diese Methode der Wassergewinnung auch in anderen Teilen der Welt anwenden ließe, zum Beispiel in den Dürregebieten im Süden Indiens oder in der Sahelzone von Afrika.


quelle @www.wikipedia.de
shalimar schrieb:[size=150]Rajputen [/size]

Die Rajputen (राज्पुत, wörtl.: "Königssöhne") waren bzw. sind eine Volksgruppe in dem heutigen indischen Bundesstaat Rajasthan (früher: Rajputana). Im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit verfügten sie über einigen Einfluss auf die Geschichte und Kultur Indiens. Auch heute unterscheiden sie sich kulturell noch deutlich von allen anderen Volksgruppen des Landes, bilden eine eigene Kaste. Man schätzt sie auf 12 Millionen Menschen. Sie sind fast ausnahmslos Hindus.
shalimar schrieb:Geschichtliches

Die Herkunft der Rajputen ist bis heute umstritten. Wahrscheinlich ist, dass sich unter den Rajputen mehrere Stämme vereinigten, die mit den Hunnen nach Indien gekommen waren. Sie vermischten sich mit den bereits in Rajasthan und Gujarat ansässigen Stämmen, die gleichfalls wenig hinduisiert waren. 747 soll der Überlieferung zufolge eine große Feuerzeremonie stattgefunden haben, durch die die Rajputenclane rituell gereinigt und als Kshatriyas anerkannt wurden. Ihr Aufstieg in Rajasthan schien mit dem Ausbau der künstlichen Bewässerung und der Erweiterung der Landwirtschaft zusammenzuhängen.

Das Kennzeichen der Rajputen waren die besondere Beachtung der rituellen Reinheit (Feueropfer), ihr kriegerischer Lebensstil und die ritterliche Hofhaltung, die in weiten Teilen Indiens nachgeahmt wurden. Sie gliederten sich in mehrere Clans mit exogamen Untergruppen und waren über komplizierte (Heirats-)geflechte miteinander verwandt. Einem ihrer Clans wird die Gründung Delhis im Jahr 736 zugeschrieben.

Die vier bekanntesten Rajputen-Clans sind die Pratiharas, Chauhans, Solankis (Caulukyas) und Paramaras. Am Ende des 8. Jh. herrschte die Pratihara-Dynastie, die damals Anspruch auf die alte Hauptstadt Kanauj am Ganges erhob und auch gegen die Araber in Sindh kämpfte. Der Pratihara-Staat ging Ende des 10. Jh. zugrunde und die Rajputen tauchten unter diesem Namen in der Geschichte auf. Der Kunstgeschmack ihrer Fürsten prägte auch die mittelalterliche Tempelarchitektur und Plastik.

Mit den Eroberungen durch Mahmud von Ghazni und später Muhammed von Ghur änderte sich die Lage. Die Rajputen unterlagen mit ihrem Kampfesstil den massiven Reiterangriffen aus Zentralasien. Die Kriegsführung war die Aufgabe bestimmter Kasten, die ihre Gefolgschaft rekrutierten. Diesen Söldnertruppen fehlte jedoch der innere Zusammenhalt, so dass sie der Kavallerie der Eroberer nicht standhalten konnten.

Unter dem Fürsten Prithviraja III. (von Delhi) traten die vereinigten Rajputenheere 1191/2 den Ghuriden bei Tarain im Raum Delhi gegenüber. Die Schlacht ging schließlich verloren, Prithviraja starb und die Moslems eroberten innerhalb weniger Jahre Nordindien.

Alle islamischen Herrscher, die Sultane von Delhi genauso wie die Großmoguln mussten die Fürsten und Festungen der Rajputen (z.B. Chitor in Mewar 1303, 1568) besiegen, wenn sie im Land regieren wollten. Und diese Kämpfe wurden immer wieder mit großer Grausamkeit geführt. Stand eine Festung vor dem Fall, so verbrannten die Rajputen erst ihre Frauen, bevor sie selbst mit der Waffe in der Hand fielen. Nach der Niederlage der Rajputen-Konföderation gegen den Mogul Babur in der Schlacht von Khanua (März 1527) stiegen die Rajputen jedoch nie wieder zu einer überregionalen Macht in Indien auf.

Der Großmogul Akbar (reg. 1556–1605) machte nach seinem Sieg von Chitor 1568 die Rajputenclans zu seinen Verbündeten, indem er Heiraten mit den Rajputenprinzessinnen initiierte und ihre Vertreter in höchste Staatsämter (Minister, Generäle, Gouverneure) aufsteigen ließ. Dazu trat seine religiöse Toleranz und die Abschaffung der religiösen Steuern, so dass er ein wirksames Gegengewicht zum muslimischen Hochadel hatte. Als der streng religiöse Moslem Aurangzeb diese Politik wieder aufgab, beschleunigte er den Machtverfall seiner Dynastie erheblich. Er versuchte, die Fürstentümer aufzusplittern und zum Islam konvertierte Prinzen als Fürsten einzusetzen, was die Rajputen gegen ihn aufbrachte.

Im frühen 19. Jahrhundert unterstellten sich die Rajputen britischer Oberhoheit und ihre Fürstenstaaten blieben selbständig.

Heute haben die Rajputen nicht mehr die Stellung wie in früheren Jahrhunderten. Im Bereich Militär und Kriegshandwerk haben sie erhebliche Konkurrenz durch die Sikhs bekommen.

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Die bedeutende Rajputen-Festung Chitor

quelle @de.wikipedia.org (und danke an sanjana bei mir..)
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