Indien und der Verkehr
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Indien und der Verkehr
shalimar schrieb:Indien und der Verkehr
Straßenverkehr:
Indiens Straßenverkehr wird bestimmt vom Gesetz des Stärkeren. Kings of the Road sind unbestreibar die vielen Lastwägen, und nur mancher waghalsige Busfahrer fordert die großen Trucks zu riskanten Ausweichmannövern auf, die immer wieder zu Unfällen führen. PKWs stehen an dritter Stelle der Rangliste, gefolgt von Autorikshas und Fahrradfahrern. Das Ende der Kette bilden die Fußgänger, was gewisse Verhaltensmaßregeln mit sich bringt, die überlebenswichtig sein können.
Generell gilt folgendes: Eine grüne Ampel für Fußgänger bedeutet nicht automatisch, dass Fahrzeuge anhalten. Wer eine Straße überquert, sollte nicht damit rechnen, dass Autos oder Fahrräder anhalten, meist wird versucht, dem lästigen Zweibeiner durch einen Schlenker auszuweichen. Dies funktioniert in den meisten Fällen, setzt aber voraus, dass man die Straße auf „indische“ Weise überquert, d.h. langsam und es hinnimmt, dass man bisweilen mitten auf der Straße warten muß, bis man den zweiten Abschnitt passieren kann. Auf keinen Fall sollte man über eine Straße rennen, sondern als Neuling am Besten eine wirklich günstige Situation abwarten. Nicht zu vergessen ist zudem die Tatsache, dass in Indien Linksverkehr herrscht. Von diesen Schutzregeln ausgenommen sind nur die zahlreichen Kühe, die es sich mitunter sogar auf sechsspurigen Highways bequem machen, getragen von dem Vertrauen, dass auch der letzte Lastwagenfahrer ihren besonderen Status respektieren werden.
Stadtverkehr:
Busse und Taxis sind die Hauptverkehrsmittel innerhalb der Städte. In Mumbay ist die schnellste Verbindung zu den Außenbezirken im Norden, vor allem während des Tages, die Fahrt in einem der Vorortzüge. Kalkutta besitzt eine Straßenbahn, die sich im Verkehrsgewühl der Metropole auch nur im Schneckentempo fortbewegen kann, und eine moderne U-Bahn, die für bestimmte Bezirke eine Alternative darstellt. Stadtbusse sind in der Regel überfüllt aber billig. Als Alternative bieten sich die Taxis, meist Ambassadors oder Motorrikshas, in kleineren Städten auch Fahrradrikshas und Pferderikshas an. Taxis und Motorrikshas besitzen normalerweise einen Zähler außen am Fahrzeug, der die Fahreinheiten misst und dem gemäß man seine Rupien bezahlen muß – im Idealfall hat der Fahrer auch eine Liste mit den aktuellen Fahrpreisen bereit.
Vielerorts muss man den Fahrpreis jedoch vor Fahrbeginn aushandeln, man sollte ungefähr Ahnung vom Preisniveau haben.
Busverbindungen:
Vor allem viele Himalaya-Täler und Bergstationen sind nur per Bus oder Taxi zu erreichen. In der Regel ist das Busfahren unbequemer als das Zugfahren erster und zweiter Klasse. Manchmal sind Busse aber schneller oder kürzen umständliche Schienenverbindungen in angenehmer Weise ab. Bei längeren Fahrten sollte man möglichst ein Ticket für eine Luxury Coach erwerben. Die Sitze sind meist bequemer und die Federung besser, manchmal sind diese auch mit Air Condition ausgestattet. Fahrkarten für die öffentlichen Busse erhält man zumeist an den Busbahnhöfen, viele private Unternehmen bieten ebenfalls Busreisen an. Vorausbuchungen sind für häufig frequentierte Strecken mit Expressbussen zu empfehlen.
Mietwagen und Touristentaxis:
Aktiv am indischen Straßenverkehr teilzunehmen, erfordert Kenntnis aller besonderen Regeln, großes Geschick im Umgang mit den Unmassen von Fahrzeugen, Fußgängern, Kühen und sonstigem Getier, das sich vor allem in ländlichen Gegenden auf den Straßen befindet. Dies ist in der Regel von Touristen nicht zu erbringen. Aus diesem Grund bieten Mietwagenfirmen ihre Fahrzeuge meist mit Chauffeur an. Bei Reisen, die sich über mehrere Tage ausdehnen, schläft der Fahrer im Auto. Dasselbe gilt für Touristentaxis, die über Tourist Offices oder Reisebüros gemietet werden können. Für den Vorzug, im eigenen Wagen zur reisen, muß man zwar tiefer in die Tasche greifen, andererseits spart man bisweilen viel Zeit und es bieten sich vor allem Möglichkeiten zu Ausflugsfahrten auf dem Land und zu Stops nach Lust und Laune. Diese können über örtliche Travel Agencies (http://www.sitaindia.com und http://www.stictravel.com) direkt bei Mietwagenfirmen oder bei den State Tourist Offices gebucht werden.
Eisenbahn:
Indien rühmt sich, das größte Eisenbahnnetz der Welt zu besitzen. 63000 km Gleis führen kreuz und quer durch den Subkontinent und dringen in die abgelegensten Winkel des Innern vor. Das Land per Schiene zu erkunden, ist nicht die schlechteste Idee, besonders wenn ihr genügend Zeit zur Verfügung habt. Nur so erhaltet ihr einen wahren Eindruck von seiner Weite, von seiner geographischen Vielfalt und nicht zuletzt vom Alltag der Menschen – Blickwinkel auf die Vielflieger zu einem beträchtlichen Teil verzichten müssen.
Keiner wird den monotonen Ruf der Chai-Verkäufer schnell vergessen, die bei jedem Stop durch die Korridore huschen, um ihr belebendes Getränk an die Passagiere zu bringen. Erinnern werdet ihr euch an die Kokosnuß- und Erdnussverkäufer und an die Gastfreundschaft so manchen Fahrgasts, der seine Chapatis mit dem Fremden teilen möchte.
Zugverbindungen: Zwischen den großen Städten verkehren, mehrfach am Tag Züge, meist als Express- oder Mail-Trains bezeichnet, mit stark unterschiedlichen Fahrzeiten. Am schnellsten sind die sogenannten Rajdhani-Express-Trains; sie verkehren zwischen den großen Metropolen und sind teil doppelt so schnell wie die herkömmlichen Züge. Auf eine Reise im Schneckentempo solltet ihr euch einrichten, wenn ihr einen der zahlreichen Passendger-Trains besteigt. Sie halten Verbindungen zu den entlegensten Gegenden des Landes und stoppen deswegen an jedem Weiler und oft auch noch dazwischen. Abfahrts- und Ankunftszeiten der Züge sollten nicht nach deutschen Pünktlichkeitsregelen gemessen werden.
Fahrklassen und Preise: Die Hauptverkehrszüge besitzen normalerweise eine 1. Klasse und eine 2. Klasse (mit oder ohne AC), Passenger-Trains auch eine 3. Klasse. Die Wagen der 1. u. 2. Klasse mit AC sind zahlenmäßig sehr begrenzt und ihr Preis ist um ein Vielfaches höher als der der normalen 2. Klasse. Die Abteile der 1. und 2. Klasse AC sind sehr geräumig und besitzen zwei bzw. vier Betten. Bei Nachtfahrten wird Bettzeug – teils mit teils ohne Entgelt – zur Verfügung gestellt, das gleiche gilt für sämtliche Mahlzeiten. Viel billiger, mit besserem Ausblick, da die Fester geöffnet werden können, aber unbequemer sind die Wagen der 2. Klasse, die in normale und Schlafwagen unterteilt sind. Für alleinreisende Frauen stellen viele Züge sog. Lady’s Compartments in der 2. Klasse bereit, die zwar meist dicht besetzt sind, aber vor den neugierigen Blicken so manchen männlichen Fahrgastes schützen.
Fahrpläne und Tickets: Indian Railways veröffentlicht jährlich einen aktualisierten Fahrplan („Trains at a Glance“, erhältlich an Informationsbüros der großen Bahnstationen), aus dem sämtliche Züge und ihre Abfahrtszeiten als auch Preistabellen ersichtlich sind. Die Fahrpläne und die wichtigsten Streckenverbindungen könnt ich auch auf der Webseite der staatlichen indischen Eisenbahngesellschaft „Indian Railways“ (http://www.indianrail.gov.in) oder über den Link „Zugfahrplanauskunft“ auf der Seite des Fremdenverkehrsamtes (http://www.india-tourism.com).
Der Erwerb eines Zugtickets ist für Ausländer in der Regel sehr viel einfacher als für indische Fahrgäste, die oft monatelang im voraus ihre Reise buchen müssen. Alle ganz großen Städte und viele der touristischen Hauptorte mit Bahnverbindung besitzen spezielle Schalter für Touristen, die sich entweder auf dem Bahnhof selbst oder in seiner Nähe befinden. Die Erkundung der richtigen Stelle verschlingt meist mehr Zeit als der Erwerb der Tickets selbst. Am Besten fragt ihr am Informationsbüro auf dem Bahnhof oder auf dem Tourist Office nach der genauen Adresse und lasst euch nicht durch Zweifach- und Dreifachgänge abschrecken.
Indrail Pass: Der Indrail Pass berechtigt zur Benutzung sämtlicher Schienenverbindungen innerhalb Indiens. Er kann in Deutschland bei Reisebüros, die auf Indien spezialisiert sind, beim Asra Orient Reisedienst (Kaiserstr. 50, 60329 Frankfurt), http://www.asraorient.de) oder an großen Bahnstationen in Indien erworben werden. Sein Preis richtet sich nach der erwünschten Fahrklasse und der Dauer, für die der Pass gelten soll (max. 90 Tage). Ihr spart nicht viel Geld mit diesem Pass, aber eine Menge Zeit. Besitzer eines solchen Passes genießen auch Vorzug bei der Vergabe von Sitzplätzen.
Flugverkehr:
Allgemeines: Flugtickets für Flüge innerhalb Indiens können auch bei Reisebüros im Ausland erworben werden. Größere Hotels geben Empfehlungen oder haben ihre eigene Travel Agency. Flugtickets sind in Indien mit harter Währung oder mit Kreditkarte zu bezahlen. Personen unter 30 Jahren zahlen 75% des Normalpreises, Kinder unter 12 Jahren erhalten eine Ermäßigung von 50% und Kleinkinder unter 2 Jahren sogar von 90% (gilt für 1 Kleinkind pro Erwachsenem).
Schiffsverkehr :
Bootsverbindungen gibt es von Madras nach Sri Lanka und auf die Andamanen und von Kochi auf die Lakkadiven. Panaji in Goa ist von Mumbay aus per Schiff erreichbar. In Kerala können verschiedene Strecken innerhalb der Backwaters auf dem Wasserweg zurückgelegt werden.
Zwischen Mumbay und Goa verkehr ein klimatisierter Katamaran, der 400 Passagieren Platz bietet. Weitere Verbindungen bestehen zwischen Kalkutta und Madras nach Port Blair auf den Andamanen. Sie sind allerdings saisonbedingt und während des Monsuns generell eingestellt.
Eine besonders attraktive Bootsreise ist die Backwaters-Exkursion in der Umgebung von Kichi in Kerala. Hierbei werden verschiedene Touren angeboten, wie Kozhicode/Kochi und Alapuzzha/Kottayam.
quelle @de.wikipedia.org
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