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KASCHMIR

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Beitrag von Admin Fr 19 Apr 2013, 01:20

shalimar schrieb:Kaschmir (Devanagari: कश्मीर, Kaśmīr, Kashmir) ist ein ehemaliger Fürstenstaat im Himalaya, der heute von Indien und Pakistan gleichermaßen beansprucht wird.
shalimar schrieb:Geographie

Heute teilt sich Kaschmir in den indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir mit 101.000 km² und 10,1 Mio. Einwohnern, die pakistanischen Nordgebiete und das teilautonome pakistanische Azad Kashmir mit zusammen 84.000 km² und 1,3 Millionen Einwohnern, sowie einige chinesische Gebiete (Aksai Chin) mit 37.000 km² und einigen Tausend Bewohnern auf. Die Gesamtfläche Kaschmirs beläuft sich auf rund 222.000 km². Die größte Provinz des indischen Kaschmirs ist Ladakh.
shalimar schrieb:Geschichte

Kaschmir hat seinen Ursprung im Kaschmir-Tal mit dem alten Handelsplatz Srinagar im Hochgebirgsraum des Vorderen Himalaya. In seiner langen, wechselvollen Geschichte hat es sich als Kreuzungspunkt von Karawanenstraßen (historische Seidenstraße) zwischen Vorder-, Zentral- und Südasien entwickelt. Zugleich war und ist es auch heute noch Schnittpunkt ausgedehnter buddhistischer, kaschmirisch-hinduistischer und ab dem 13. Jahrhundert zunehmend islamischer Herrschaftsbereiche. Kaschmir hat von alters her eine Brücken- und Knotenfunktion zwischen Vorder-, Zentral- und Südasien.

Von 1846 bis 1947 war das Kaschmirgebiet ein großes, von hinduistischen Dogra-Maharajas geführtes, halbselbstständiges und mehrheitlich muslimisches Fürstentum unter britischer Verwaltung. Der Norden Kaschmirs war muslimisch geprägt, der Süden hinduistisch und der Osten buddhistisch. Ein machtpolitisches Ungleichgewicht herrschte jedoch dadurch vor, dass hohe Positionen und öffentliche Ämter fast ausschließlich durch Dogra-Hindus aus Jammu besetzt wurden. Protestbewegungen von Moslems, wie zum Beispiel 1930 gegen die autoritäre Herrschaft des Maharajas wurden immer häufiger und zumeist blutig niedergeschlagen.
shalimar schrieb:Kaschmirkonflikt

Die Ursache für das heutige Spannungsverhältnis in Kaschmir (Kaschmir-Konflikt) ist einerseits begründet durch den Eroberungsfeldzug 1819 der Sikhs von Punjab (Indien) aus, die das muslimische Kaschmir mit dem hinduistischen Jammu vereinigten und andererseits im Teilungsprozess Britisch-Indiens im Jahr 1947, in dessen Folgen die Staaten Pakistan und Indien gegründet worden waren. Die Teilung in das muslimisch dominierte Pakistan (einschließlich Ost-Pakistan, das heutige Bangladesch) und in die hinduistisch geprägte Indische Union nach dem Mountbattenplan folgte der so genannten „Zwei-Nationen-Theorie“.

Danach sollten die Distrikte Britisch-Indiens, die nach der letzten verfügbaren Volkszählung von 1941 eine mehrheitlich muslimische Bevölkerung aufwiesen, Pakistan zufallen. Im umgekehrten Falle sollten muslimische Minderheitengebiete in der Indischen Union verbleiben. Dieses Kriterium traf nicht für die semi-autonomen Fürstenstaaten und damit auch nicht für Kaschmir zu. Das entsprechende britische Gesetz (indisches Unabhängigkeitsgesetz von 1947) besagte, dass die Herrscher der Fürstenstaaten die Entscheidungsfreiheit haben, sich entweder Indien oder Pakistan anzuschließen (oder unabhängig zu sein).

Kaschmir blieb nach der Teilung Britisch-Indiens zunächst unabhängig, wurde aber bald zu einer militärischen Konfliktregion. Der damalige Maharaja Hari Singh versuchte durch Verzögerungen in der Entscheidung, sich auf die pakistanische oder indische Seite zu schlagen, die Souveränität zu wahren. Nach Beginn der Invasion von durch Pakistan unterstützten paschtunischen Stammeskriegern und der fortlaufenden Rebellion gegen seine Herrschaft (besonders im Bezirk Punch) bat der Herrscher Indien um militärischen Beistand. Um diesen zu erhalten, erklärte er am 26. Oktober 1947 den Anschluss seines Fürstenstaates an die Indische Union[1]. Binnen weniger Tage verlegte Indien massiv Truppen in die Krisenregion, um Aufständischen und eingesickerten Kämpfern zu begegnen. Pakistan akzeptierte den Beitritt zu Indien nicht. Darüber hinaus wurde der bereits in der Kolonialperiode schwelende Hindu-Moslem-Konflikt immer weiter auf die Ebene der Staatspolitik übertragen, der dadurch kontinuierlich an Brisanz gewann, obwohl die Mehrheit der Bewohner Kaschmirs eine gemäßigte religiöse Einstellung besaß. Die Eskalation führte letztlich zum Ersten Indisch-Pakistanischen Krieg, der 1949 mit der De-Facto-Zweiteilung Kaschmirs unter Vermittlung der Vereinten Nationen endete. Seitdem existiert im Süden der indische Bundesstaat Jammu und Kashmir (etwa zwei Drittel des Territoriums), während der Norden mit Asad Kaschmir und den Northern Areas (Nordgebiete) unter pakistanischer Verwaltung steht. Die Grenzlinie zwischen dem pakistanischen und indischen Teil bildet die Waffenstillstandslinie („Line of Control“) von 1949. Sie ist etwa 750 km lang und steht unter dem Mandat der Vereinten Nationen.

Die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im April 1948 geforderte Volksabstimmung über den Beitritt Kaschmirs zu Indien oder Pakistan[2] hat bis heute nicht stattgefunden. Indien führt die folgenden Gründe an:

Der Beitritt nach Indien sei zulässig, weil gesetzeskonform. (Pakistan wendet ein, dass der Maharaja zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Regierungsgewalt innehatte, da Bürgerkrieg herrschte und Aufständische aus der Region Punch bereits eine eigene Republik, Azad Kashmir, verkündet hatten)
Die von den Bürgern gewählte konstituierende Versammlung des Staates von Jammu und Kashmir habe einmütig den Vertrag zum Antritt des Maharajas (im Jahre 1954) bestätigt. 1957 habe die Versammlung eine Verfassung für den Staat beschlossen, der die dauerhafte Zugehörigkeit zu Indien festschrieb. Ein spezieller Status sei Jammu & Kashmir in der indischen Verfassung (Artikel 370) gegeben worden, um seine speziellen Interessen zu schützen. (Pakistan bestreitet die Legitimität der Wahlen, da diese unter den illegitimen Umständen der indischen Besatzung stattgefunden hätten und nicht die gesamte Bevölkerung Kaschmirs daran teilgenommen hätte.)
Der erste Artikel der Resolution der Vereinten Nationen besage, dass Pakistan die Gegenden sofort räumen müsse, die es mit Hilfe der sog. Tribals (lokale Stammesgruppen) und der Armee im Jahre 1948 besetzt hatte. Pakistan habe jene Gegenden nie geräumt. Stattdessen habe Pakistan einen sehr großen Teil der besetzten Provinz („Nordgebiete“) in sein Territorium integriert. (Pakistan wendet ein, dass Indien keine neutrale Ordnungsmacht sei, wie in der Resolution vorgesehen, sondern dass es einen Abzug der pakistanischen Truppen zu seinem Vorteil nutzen und gesamt Kaschmir annektieren würde.)
Die UNO-Resolution besage, dass Indien und Pakistan das Schicksal von Kaschmir entsprechend den Wünschen der Bevölkerung Kaschmirs entscheiden müssen. Durch die Teilnahme an mehreren demokratischen Wahlen zum Regionalparlament Jammu & Kaschmirs (vergleichbar mit den Landtagen in Deutschland) habe die dortige Bevölkerung ihre Zugehörigkeit zu Indien bekundet. (Pakistan wendet ein, dass die Wahlen nicht im ungeteilten Kashmir, sondern nur im indisch kontrollierten Teil, in dem die indische Armee Systemgegner zum Schweigen gebracht hätte, stattgefunden haben. Außerdem seien bei den ersten Wahlen über 90% der pro-indischen Kandidaten ohne Gegenkandidaten angetreten, da die Opposition die Wahlen boykottierte. Das in der UNO-Resolution festgeschriebene Referendum hätte nie stattgefunden und Indien hätte auch kein Interesse daran.)
Pakistan trainiere und entsende Freiheitskämpfer in den indischen Teil Kaschmirs. Viele dieser Freiheitskämpfer seien pakistanische und sogar afghanische Staatsbürger und führten einen Krieg gegen Indien.
Pakistan betrachtet vor allem einen muslimisch geprägten Nationalismus und leitet daraus den Souveränitätsanspruch über ein Land mit 77 % muslimischer Bevölkerung ab:
shalimar schrieb:Verbunden damit sei der Anschluss Kaschmirs an Pakistan sowie die uneingeschränkte Kontrolle über den Oberen Indus (Jammu und Kashmir) und dessen Nebenflüsse für die Bewässerung der zentralen Ebenen Pakistans. (Indien und die zuständige Grenzkommission 1947 führte ebenfalls wirtschaftliche Gründe für den Beitritt Kaschmirs zur Indischen Union an.)
Die indische Armee verletze zudem die Menschenrechte der Einwohner Kaschmirs, schrecke auch vor Folter und Mord an unbeteiligten Einwohnern nicht zurück.
Infolge dessen hätten die Einwohner Kaschmirs auf den bewaffneten Kampf gegen die illegitime indische Besetzung zurückgreifen müssen.
Aus indischer Sicht steht vor allem die Vermeidung eines Präzedenzfalles durch Loslösung aus dem Staatsverbund Indiens und die Sicherung der Verkehrswege in das Hochtal von Kaschmir im Vordergrund. Das Regierungsprinzip des säkularen Nationalismus, das heißt keine Abhängigkeit der Regierung von Religionen, sollte für ganz Kaschmir gelten und somit auch für die muslimisch dominierten Bereiche. Indien sieht in der Kaschmirfrage daher keinen Diskussionsbedarf.

Aus pakistanischer Sicht stellt die Kaschmir-Frage einen Präzedenzfall für die Rolle des Landes als selbstproklamierte „Heimat der indischen Muslime“ dar. Indien versuche durch die Annexion Kaschmirs diesen Anspruch und so das gesamte Gründungsprinzip des pakistanischen Staates infrage zu stellen. Der Kaschmir-Konflikt stellt so einen wichtigen identifikativen Bezugspunkt des pakistanischen Staates dar, der sich über einen gemeinsamen Feind gegenüber Systemkritikern legitimieren will.

Neben Indien und Pakistan ist die Volksrepublik China als dritte Partei indirekt am Kaschmirkonflikt beteiligt. Nach der gewaltsamen Besetzung des im Osten Kaschmirs gelegenen Aksai-Chin-Plateaus durch chinesische Truppen (1956 und 1962) näherte sich Indien verstärkt der Sowjetunion an. Aufgrund der gleichgerichteten Interessenlage gegen Indien wurde Pakistan zum Verbündeten Chinas. Es trat 1963 seinerseits einen schmalen Streifen um die K2-Gipfelregion an China ab. Dieses ehemals zu China gehörende Gebiet wurde seit der britischen Kolonialzeit von Pakistan kontrolliert. Im Gegenzug erhielt Pakistan chinesische Hilfe beim Bau des Karakorum Highway.

Das Gebiet von Aksai Chin war bis 1956 ein autonomes Fürstentum, das sich an der Politik des Maharajas von Kaschmir orientierte. Die Chinesen sahen die Besetzung als Rückeroberung eines von Britisch-Indien 1846 unrechtmäßig besetzten Gebietes. Außerdem planten sie eine Straße von Westtibet durch Aksai Chin weiter nach China, welche ab 1958 auch gebaut wurde.

Sowohl die indische als auch die pakistanische Regierung nehmen sowohl auf internationaler Ebene als auch in Südasien für sich in Anspruch, die rechtmäßigen Vertreter der kaschmirischen Interessen zu sein. Während die indische Seite einen multikulturellen und Minderheiten tolerierenden Staat propagiert, der aber keinerlei Separationsbestrebungen der einzelnen Bundesstaaten akzeptiert, erhebt Pakistan den Anspruch, alle südasiatischen Muslime in einem (pakistanischen) Staat zu vertreten, da deren Interessen in einer Minderheitensituation unter indischer Verwaltung letztlich nicht gesichert seien. Multikulturalität sei nur die äußere Rhetorik einer impliziten Politik der Bevormundung und Benachteiligung.

Bereits 1947 zeichnete sich jedoch eine weitere Option ab. Kaschmirische Nationalisten forderten die Gründung eines von Indien und Pakistan unabhängigen Binnenstaates Kaschmir, der sich idealer Weise aus dem pakistanisch-kontrollierten Asad Kaschmir und dem indisch-kontrollierten Jammu und Kashmir zusammensetzen sollte. Diese Lösungsvariante wird bis heute nicht nur von Indien und Pakistan aus strategischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Erwägungen abgelehnt, sondern auch von einer Mehrheit der kaschmirischen Bevölkerung, welche einen unabhängigen muslimischen Staat Kaschmir fordert.

Pakistan verlangte die Lösung der Kaschmir-Frage auf der Basis der entsprechenden Resolutionen der Vereinten Nationen und des Selbstbestimmungsrechts des kaschmirischen Volkes, insbesondere der Muslime.

1965 kam es im Streit um die Region zum Zweiten Indisch-Pakistanischen Krieg. 1999 bricht auf Grund des Eindringens von Pakistan unterstützter bewaffneter Einheiten in die Region um Kargil der Kargil-Krieg aus.

Im Zuge des einsetzenden Entspannungsprozesses Ende 2003 schlug der pakistanische Präsident Pervez Musharraf einen völligen Truppenabzug (des indischen und des pakistanischen Militärs) aus der umstrittenen Himalaya-Region vor. Indien lehnt dies mit Hinweis auf die instabile, komplexe Sicherheitslage und wegen der Gefahr des Einsickerns von Extremisten aus Pakistan ab. Der zentrale Streitpunkt zwischen beiden Ländern, wonach sie beide den alleinigen Anspruch auf ganz Kashmir erheben, wurde in dem bisherigen Annäherungsprozess ausgeklammert.


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